Vor fast zwei Jahren hat mein Freund mich beim ersten Mal Sex mit Herpes angesteckt. Anfangs konnte ich das Ausmaß der Infektion nicht einschätzen. Ich habe immer gesagt, er ist eben meine große Liebe, und mit 3-4 Ausbrüchen im Jahr können wir beide gut leben. Es kam aber anders. Ich habe seit der Infektion jeden Monat einen Ausbruch. Es ist mir mittlerweile nicht mehr möglich, ein entspanntes SexLeben mit ihm zu führen. Ich habe so eine Wut auf ihn. Nicht nur weil er selber völlig uninformiert mit dieser Krankheit umgeht, sondern weil ich mittlerweile meine, er hätte es wissen müssen damals. Er ist das Risiko eingegangen, mich zu infizieren. Ich bin total erschüttert, fühle mich beschmutzt, und das einzige was ihn sorgt ist, der fehlende Sex. Ich bin allerdings gar nicht mehr in der Lage, sex zu haben. Innerhalb der vier Wochen habe ich entweder meine Tage oder Herpes. In der Zwischenzeit denke ich einfach nur, bitte Lasse es zu keinem Ausbruch kommen. Und er ist ja auch eine potentielle Gefahr. Sagen wir es mal so. Nun leidet unsere Beziehung enorm darunter. Ich sehe nun vor, mich von ihm zu trennen, da der stetige Druck, mit ihm Sex haben zu müssen, einfach zu groß wird. Ich wäre doch schon froh, einfach einmal anfallsfrei zu werden. Zumal ich an Sex mittlerweile gar nicht mehr denke... aciclovir kommt für mich nicht in Frage, da ich keine Immunität aufbauen möchte. Wie geht es euch psychisch? Mir ist schon ganz schlecht wenn ich an sex mit ihm denke. Ich habe totales kopfkino deshalb.
Nun wohnen wir seit kurzem auch noch zusammen und ich ziehe in Erwägung wieder auszuziehen, einfach nur, weil ich meine Ruhe haben will. Ich versuche jedes sexuelles Interesse irgendwie von mir fern zu halten, wenn es von ihm ausgeht. Anfangs habe ich ihm noch den Gefallen getan. Aber das geht nicht mehr. Ich bin so traurig. Wir waren menschlich gesehen, das absolute Traumpaar. Aber ich kann einfach nicht mehr mit ihm intim werden. Manchmal fühle ichnmivh wie „kastriert“.