Ach Schade

Das tut mir Leid für dich.

Obwohl man nicht daran denken mag. Jede Beziehung beinhaltet auch die Möglichkeit des Scheiterns. Und gerade die, die schon ein paar dieser Erfahrungen gemacht haben, versuchen sich zu schützen. Das bedeutet natürlich auch für künftige kommende mögliche Partnerschaften eine Option zu sein. Und als infizierter hat man es dann deutlich schwerer. Das weißt du auch.

Das kann man in seiner Verliebtheit ausblenden, aber es ist irgendwie doch im Hinterkopf und nagt. So wird es ihm vielleicht ergangen sein. Besonders - wenn er eher ein Kopfmensch ist.

Ich kann mir gut vorstellen, dass er jetzt genau in dieser Achterbahn der Gefühle steckt und es ihm gar nicht gut geht. Und wenn er wirklich verliebt ist, wird er jetzt ganz schön im Hamsterrad stecken.

Du schreibst, dass er jetzt einen Test machen möchte und das Ergebnis abwartet... und wenn er infiziert ist, wird er zu dir zurückkehren. (Vielleicht auch ohne infiziert zu sein.) Das klingt alles fürchterlich nüchtern und verkopft. Ist es auch - und im gleichen Maße wie auch das Gefühl des Herzens... so als Gegengewicht!

Das bedeutet aber auch, dass wenn er zu dir zurückkommt dies mit dem Herzen tut! Egal - wie das Ergebnis ausfällt!!

Ich wünsche dir sehr dass dies passiert.

Ich umarme dich und drücke dir die Daumen.

Hallo Manipura,

Zitat

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Wenn wir es trotzdem versuchen würden, dann will er sich nach jedem Kontakt desinfizieren, ich darf nicht mehr nackt neben ihm schlafen, wir können nicht mehr zusammen baden oder duschen

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Das ist ziemlich bitter gesagt und als Vorsichtsmaßnahme auch übertrieben. Es zeugt von einem Zwiespalt zwischen Gefühlen und großer Angst, was man ihm jedoch nicht zum Vorwurf machen kann, so zu reagieren. Mit Reaktionen wie diesen muss man als Betroffener wohl lernen fertig zu werden .

Wie ist es denn weiter gegangen?

Im Moment mache ich auch etwas durch, bzw. stecke gerade in einer ähnlichen Situation:

In den letzten Monaten ging es innerlich bergauf mit mir bezüglich des Herpes, weil die Rezidive nicht mehr in der typischen Form in Erscheinung treten.
Manchmal meine ich etwas zu spüren, aber es kommen keine Bläschen oder gar Rötungen, und das seit mindestens einem dreiviertel Jahr.
Das macht mir Hoffnung.

Nun ist eine Situation eingetreten, wo mir die Frau wiederbegegnet ist zu der ich mich schon immer hingezogen fühle.
Wir kennen uns seit mehr als zehn Jahren und sind eigentlich schon lange befreundet, haben auch zu Zeiten in denen sie noch in einer Beziehung war oft zusammen etwas unternommen. Zwischenzeitlich haben wir uns aber zwei Jahre lang nicht gesehen, sind uns dann vor Weihnachten wieder begegnet und treffen uns inzwischen regelmäßig.

Wir haben beide das gleiche Alter, die gleichen Vorstellungen und Interessen - und es würde einfach absolut super "passen".
Im Moment habe ich das Gefühl, dass wir ziemlich umeinander kreisen und sie, die auch schon einige Andeutungen machte, einfach auf mich "wartet". Bis jetzt habe ich mich nicht getraut ihr das mit dem Herpes zu sagen und meine, ich hätte das vielleicht schon vor einigen Tagen tun sollen bevor sich Gefühle entwickelten.

Gestern war sie bei mir und die Zurückhaltung fällt mir sehr schwer, weil ich spüre dass sie sich bestimmt fragt woran es jetzt hängt dass wir uns nicht näher kommen und ich mich so verklemmt verhalte.
Als wir uns dann über Beziehungen unterhielten, äußerte sie, dass sie, neben anderen Gründen, bei verschiedenen Leuten einfach Angst hätte "sich was zu holen" - sich vor der Vorstellung ekeln würde.
Weil ich mir eigentlich vorgenommen hatte die Sache an dem Abend zu beichten, war das natürlich ein Volltreffer und ich sagte dann doch nichts mehr.

Sie schreibt mir immer sehr lieb wenn sie von mir aus zuhause angekommen ist und ich würde ihr gerne entsprechend antworten, bringe es aber nicht fertig und bleibe an der Oberfläche. Ich weiß auch nicht, wie ich das Thema am besten einleite und ob es überhaupt Sinn macht, da sie auf das Thema ja bereits eine sensible Reaktion gezeigt hat (Ekel).

Mein Kopf sagt mir, dass ich nicht erwarten kann dass sich jemand mit mir bindet und sich im Laufe der Zeit - der Beziehung zu liebe - infizieren wird.
Meine Hoffnung wiederum, dass der Herpes mir ja glücklicherweise nur noch im Kopf zu schaffen macht...

Conclusio: Nichts sagen und versuchen die Sache eingehen zu lassen (sie war immer DIE Frau für mich )? Oder doch versuchen mit ihr darüber zu reden?

Hallo Manipura. Das tut mir echt leid wie er reagiert hat. So ein Dödel. Seine angestrebten Vorsichtsmaßnahmen wären total übertrieben gewesen und du hättest dich mit ihm bestimmt immer schlecht und "verseucht" und schuldig gefühlt. Auch wenn du bestimmt sehr traurig bist, kannst du insgesamt wahrscheinlich froh sein, dass es so früh geendet ist.
Es sind nicht alle Männer so, kann ich aus eigener Erfahrung sagen :) Fühle dich gedrückt

Hey,
wie ist denn generell die Akzeptanz der Männer auf den Virus
Liebe Grüße

Ich hatte bisher keine negativen Erfahrungen. Ist für viele anscheinend keine so große Sache wie für uns hier.

Hey Smilla

Da gibt es nach meiner Erfahrung (m, Mitte 50) wohl einen grundsätzlichen Unterschied...

Nach meiner Erfahrung ist es nämlich so, dass die Männer die höhere Libido haben. Da wird dann auch gern mal über negtive Begleiterscheinungen hinweggesehen, um zum Sex zu kommen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Partnerschaftssuche. Als Frau hast du da eher eine Chance, dass sich ein Mann auf dich einlässt. Ich behaupte mal, dass z.B. die Anzahl der Männer die für einen ONS zu haben sind, höher ist, als die der Frauen.

Ich denke auch, dass es mehr Männer gibt, die ein potentielles sich Anstecken verdrängen können, als es bei den Frauen der Fall ist. Mag sein, dass dies, wie ja immer wieder behauptet wird, schwanzgesteuert passiert. Irgendwann setzt dann das Grübeln ein, wie es wohl bei Manipuras Partner passiert ist. Dann kommt der Rückzug und man(n) ist froh wenn der Test negativ ist.

Natürlich kommt dies auch auf den Typ Männer an... also damit ein Stück weit auf das Beuteschema.. und auf die Entwicklung der Beziehung. Wenn man ziemlich schnell miteinander ins Bett findet, dann ist der Kopf noch nicht so dabei, als wenn sich etwas langsam anbahnt und es damit die Zeit und die Chance gibt nachzudenken.

Ich wage mal die Behauptung, dass Frauen da eh etwas zurückhaltender sind, wenn es um die Chance geht, sich eine lebenslange Krankheit zu gönnen. Da setzt vielleicht das Denken eher ein, bevor sie sich mit einem HSV 2 Mann einlassen.

Ich glaube, dieses Phänomen ist nicht auf Herpes begenzt... und hier gibt es quasi keinen Schutz.

Auch ich habe zwei Mal einen Anlauf genommen Frauen kennenzulernen und nach wenigen Treffen auf freundschaftlicher bis flirtender Basis mein "Leiden gebeichtet". Zu beiden Frauen ist der Kontakt sofort abgebrochen. Ich sei zwar nett und bestimmt ein Suuupertyp, aber eine Ansteckung trotzdem nicht Wert.
Das liegt nun fast 5 Jahre zurück. Seither habe ich mit abgefunden keine Frau an meiner Seite zu wissen.
Libidogesteuert einen ONS oder was auch immer zu erreichen und HG zu verschweigen ist nicht mein Ding.

Es wäre sehr hilfreich eine Kontaktbörse zu finden wo sich "Gleich und Gleich" findet. Viele Enttäuschungen nach dem Outing würden ausbleiben.