Herzlichen Dank fuer die Aufnahme in dieses Forum!
Ich bin 44 Jahre alt, Single, und habe mich vor drei Jahren mit Herpes genitalis angesteckt. Ich gehoerte zu dem sehr geringen Prozentsatz, bei dem der erste Ausbruch mit einer Hirnhautentzuendung einherging. Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt und weiteren zwei Wochen Erholung zuhause war ich koerperlich einigermassen wieder hergestellt. Psychisch hatte ich lange mit der Diagnose zu kaempfen. Gottseidank sind alle weiteren Ausbrueche danach eher harmlos und mild gewesen.
Ich bin in den nachfolgenden Beziehungen offensiv mit dem Thema umgegangen, und habe dabei natuerlich auch einige Zurueckweisung erfahren. So wie vor wenigen Tagen. Ich habe vor einiger Zeit jemanden kennengelernt, und als es sich abzeichnete, dass wir miteinander schlafen wuerden, habe ich mein "Gestaendnis" abgelegt. Er hat sich daraufhin zurueckgezogen, weil er Angst vor Ansteckung hat und sieht unsere Bekanntschaft nunmehr unter freundschaftlichem Aspekt. Witzigerweise hat er selber vor einigen Jahren mit einer Geschlechtskrankheit zu kaempfen gehabt, naemlich mit Feigwarzen.
Wie er damit umgeht, ist mir ehrlich gesagt egal, aber wie gehe ich mit dieser Abweisung um? Es tut mir weh, ich fuehle mich verletzt und verunsichert und abgewertet. Ich kenne sie, die gut gemeinten Ratschlaege: "Wenn er wirklich an Dir interessiert ist, dann wird er sich auch positiv damit auseinandersetzen und euch eine Chance geben." Aber das hilft mir nicht weiter. Ich habe gerne Sex, nicht immer ergibt sich eine Beziehung, manchmal ist es ja auch nur eine Begegnung fuer eine Nacht. Soll ich den Herpes jedesmal thematisieren? Soll ich schweigen (was nicht meine Art ist, weil ich gerne moechte, dass der andere weiss, wen er vor sich hat)? Die zahlreichen Ratgeber, die ich bisher im Netz gefunden habe, gehen darauf in der Regel nicht ein, obwohl die psychische Belastung manchmal groesser ist als die Symptome selber.
Fuer eure Erfahrungen und Tipps waere ich dankbar!
Das mit der Hirnhautentzündung hört sich ja echt böse an, aber zum Glück hast du es gut überstanden.
Die Abweisung musst du wohl einfach so hinnehmen, ich denke dabei immer daran wie es umgekehrt wäre. Ich habe mir vorher nie über sowas Gedanken gemacht und hätte nicht gewusst wie ich selbst reagiert hätte, wenn mein Partner mir das "gestehen" würde. Wenn man bedenkt, dass das dann auch beim Sex einem immer im Kopf ist und die Angst sich anzustecken wird man sicherlich nicht so schnell los, auch wenn es ihm wirklich ernst ist. Wie du aber sicher hier gelesen hast, bist du nicht alleine mit diesem Problem. Und das man nicht so viel darüber nicht so viel im Internet findet liegt wohl daran, dass es wirklich schwierig ist eine passende Lösung für beide Partner zu finden. Schweigen ist sicher keine Lösung. Wird aber wohl in den meisten Fällen so sein, aber eben deswegen stecken sich ja die meisten an..denke ich. Du sasgt ja selbst dass dies nicht dein Art ist :)
Ich selbst finde es im Moment verdammt schwer eine passende Patnerin zu finden, weil man sowas schlecht bei den ersten Dates sagen kann, wie ich meine und wenn es dann ernst wird, es ganz schnell wieder vorbei sein kann. Das ist im Prinzip das was dir passiert ist und ich kann dir damit nur sagen, dass du nicht alleine bist.
Dennoch gibt es auch positivere Geschichten, die einem auch Hoffnung geben. Allerdings habe ich eher wenig über Beziehungen gelesen, bei denen vorher bei beiden Partnern der Virus erkannt wurde. Was im Moment so meine Vorstellung wäre, weil es einfach die ganze Situation viel einfacher macht. Nur bei Dates ohne ernsteren Hintergrund solltest du eben darauf achten, dass du nicht gerade einen Ausbruch hast und dein Partner verhütet, mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen. Es ist schwierig und ob ich dir jetzt viel helfen konnte bezweifle ich.
Ich wünsche dir alles gute. Lg
Jeder kann dir was, aber die Freiheit bist du dir selbst schuldig.